· Pressemitteilung

Noteinsatz an der Skipiste

Nach einem Unfall am Skihang in Altenberg am Sonntag musste der Notarzt im Rettungshubschrauber kommen. Der Skifahrer hatte sich einen Knochenbruch zugezogen.F.: Oberthür

Gleich zwei Skifahrer verunglückten am Sonntag am Lifthang. Das erforderte besondere Hilfsmaßnahmen.

Altenberg wurde am Wochenende überrannt von Tausenden Ski-Touristen. Während die meisten nach einem ausgiebigen Ausflug im Schnee ihre Heimreise gut erholt antreten konnten, endete für einige Wintersportler die Abfahrt auf der Krankenstation. Das bleibt leider nicht aus. Doch die Bergwacht beim Dippser DRK ist darauf vorbereitet und gut gerüstet, wie Axel Werthmann sagt. Er ist der Vorstandsvorsitzende des DRK und zugleich der stellvertretende Abschnittsleiter der Bergwacht Osterzgebirge.

So kam es vergangenen Sonntag nahezu zeitgleich zu zwei schweren Unfällen am Altenberger Skihang. Zwei Skifahrer waren unabhängig voneinander gestürzt und hatten sich Knochenbrüche zugezogen, wie Werthmann sagt. Da die hiesigen Rettungskräfte teilweise schon im Einsatz waren und der Verunglückte mit dem offenen Bruch schonend abtransportiert werden sollte, wurde der Rettungshubschrauber gerufen und landete direkt an der Piste. Solche Aufsehenerregenden Rettungsaktionen sind aber eher die Ausnahme. „Bis jetzt sprechen wir von einer ganz normalen Saison“, sagt Werthmann. Will heißen: Trotz Riesenansturms gerade der letzten Tage ist nicht mehr passiert als im Durchschnitt der vergangenen Jahre. Über 80-mal musste die Bergwacht bisher Hilfe leisten. Beim Großteil handelt es sich um leichte Verletzungen. „Da hat sich mal einer den Fuß verstaucht oder eine Blase gelaufen“, nennt Werthmann Beispiele. Nur 23Patienten musste die Bergwacht bisher in die Hände des Rettungsdienstes zur Weiterbehandlung geben.

Ein Blick in die Statistik verrät, dass die Mitglieder der Bergwacht pro Saison zu 120 bis 160 Einsätzen ausrücken müssen. Unterstützt werden die 120aktiven Mitglieder in der Woche von drei Leuten der Sicherheitswacht. Sie sind sonst im wahren Berufsleben Dachdecker oder Maurer. Im Winter können sie dann dank der Stiftung Sicherheit im Skisport schon seit Jahren ihren Job wechseln und sich darum kümmern, dass verletzten oder schwächelnden Wintersportlern schnell geholfen wird.

Die Bergwacht ist vornehmlich am Wochenende in den drei Bereitschaften in Altenberg, Geising und im Tal der Wilden Weißeritz im Einsatz – ehrenamtlich mit mindestens zehn Leuten, wie Werthmann betont. Der DRK-Kreisverband stellt die Technik zur Verfügung. So können die Retter auf den Pisten und Loipen drei Motorschlitten, einen Jeep und zwei Allradfahrzeuge nutzen. Seit Kurzem stehen auch zwei Spezial-Quads bereit, die mit großen Ketten ausgerüstet sind. Das ermöglicht den Einsatzkräften auch dann gut voranzukommen, wenn nicht mehr überall eine geschlossene Schneedecke liegt, erklärt Werthmann.

Am meisten müssen sie nach wie vor Erste Hilfe bei Knochenbrüchen leisten. „Aber wir haben es auch immer mehr mit Erschöpfungszuständen zu tun“, sagt er. „Manche Skifahrer übernehmen sich in der Loipe.

Werthmann rät daher allen Skifahrern beim nächsten Ausflug, sich nicht zu überschätzen und es langsam anzugehen. Außerdem sollten die Wintersportler immer genau wissen, wo sie sich im verschneiten Winterwald ungefähr befinden. Sollten sie Hilfe brauchen, können sie von den Rettern so auch schnell lokalisiert und versorgt werden.


Von Mandy Schaks
Quelle: SZ-Online.de 12.02.2013
Artikel-URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/noteinsatz-an-der-skipiste-2506387.html