· Pressemitteilung

Rettungswache des DRK Dippoldiswalde feiert 20-jähriges Bestehen

Moderne Gerätschaften stehen dem Team der Rettungswache Frauenstein, im Bild die Rettungsassistenten Paul Kurenz (vorn) und Winfried Birghan, im neuen allradgetriebenen Einsatzwagen zur Verfügung. Foto: Eckardt Mildner

Zwei Retter waren auch schon Geburtshelfer.

Frauenstein. Der Geburtsort von Pascal Rothe ist ungewöhnlich: Der aufgeweckte Junge wurde 1999 im Rettungswagen geboren - zwischen Frauenstein und Reichenau. Der heute zwölfjährige Burkersdorfer hatte es damals eilig, seine Mutter Simone Rothe wollte eigentlich im Krankenhaus Dippoldiswalde entbinden. Doch dort kam sie bereits mit ihrem Baby im Arm an. Für die Rettungsassistenten André Göpfert und Veit Neuber, die in der Nacht zum 4. Oktober 1999 in der Rettungswache Frauenstein Dienst hatten, war das der bislang ungewöhnlichste Einsatz. Inzwischen besteht die Wache, eine Einrichtung des DRK Dippoldiswalde, seit 20 Jahren in Frauenstein. Und die Retter des heute zehnköpfigen Teams - vier aus der damaligen Zeit sind noch dabei - können viel über diese lange Zeit berichten. "Die Geburt 1999 war aber die einzige, die unser Team miterlebt hat", erzählt Rettungsassistent Paul Kurenz mit Blick in die Chronik der Wache. Zwölf-Stunden-Dienst ist normal "Sonst werden wir hauptsächlich zu Herz-Kreislauf-Notfällen, chirurgischen Notfällen und Verkehrsunfällen gerufen", erläutert Winfried Birghan, der ebenfalls als Rettungsassistent in Frauenstein arbeitet und gleichzeitig der Rettungshundestaffel Dippoldiswalde angehört. Paul Kurenz leitet neben seiner Tätigkeit das Kriseninterventionsteam beim DRK Dippoldiswalde. Beide hatten in dieser Woche Tagschicht in Frauenstein - von morgens 7 bis abends 7 Uhr - dann wurden sie von zwei anderen Kollegen abgelöst. Die Wache ist rund um die Uhr besetzt, immer mit Zwölf-Stunden-Dienst. Das große Einsatzgebiet reicht von Frauenstein bis zum Lichtenberger Kreuz, Teile von Nassau und Dittersbach gehören dazu. "Im Nachbarlandkreis rücken wir bis Hermsdorf, Hennersdorf, Friedersdorf und Pretzschendorf aus", ergänzt Paul Kurenz. Oberstes Prinzip dabei: Innerhalb von zehn Minuten nach der Alarmierung durch die Leitstelle (Ruf 112) muss der Rettungswagen beim Patienten eintreffen. Da ist der Notarzt aufgrund der großen Entfernungen im Erzgebirge noch unterwegs. So sind die Retter meist zuerst auf sich gestellt - Professionalität ist gefragt. "Man hat schnell einen Überblick über das Geschehen und weiß, wer noch hinzugezogen werden muss. Einer von uns kümmert sich zuerst um den Patienten, der andere um die Organisation", beschreibt Kurenz den eingespielten Ablauf. In der Sommersaison mussten beide bereits schwer verunglückte Motorradfahrer auf der nahen Bundesstraße 171 versorgen. Im Winter haben die Retter schon manchem Skifahrer in den umliegenden Skigebieten und Loipen Erste Hilfe geleistet. "Gerade bei Einsätzen für Skifahrer vergrößert sich unser Einsatzgebiet ganz schnell, wenn andere Rettungswagen unterwegs sind", spricht Winfried Birghan aus Erfahrung. Eng arbeiten die DRK-Mitarbeiter mit den Bergwachten in Holzhau, Altenberg und Hermsdorf zusammen. Auch schnelle Hilfe im Forst haben die Frauensteiner Retter schon geleistet, als es bei Arbeiten in den großen Waldgebieten rund um Frauenstein zu Unfällen kam. Endlich ein Allrad-Fahrzeug Vor wenigen Monaten zog die Wache aus dem alten Ambulatorium an der Walkmühlenstraße in die Freiberger Straße (neben dem Kindergarten) um. Und seit diesem Jahr verfügt das Team über ein 190 PS starkes Allrad-Fahrzeug mit moderner medizintechnischer Ausrüstung. Damit gelangen die Ersthelfer besonders bei schwierigen Witterungsbedingungen schneller und sicherer zu den Patienten. Pascals Rothes Mutter Simone erinnert sich heute noch lachend an ihren ersten Blick auf die Geburtsurkunde des jüngsten ihrer vier Kinder: "Ich war erschrocken und dachte, ich sehe nicht richtig. Auf der Urkunde stand wirklich als Geburtsort: geboren auf der Fahrt zwischen Frauenstein und Reichenau. Erst als anhand des Kilometerstandes im Rettungswagen schließlich nachwiesen wurde, dass die Entbindung näher an Frauenstein als an Dippoldiswalde lag, trug die Behörde auf Pascals Urkunde Frauenstein als Geburtsort ein."
 
erschienen am 30.03.2012 ( Von Astrid Ring )
Quelle: http://www.freiepresse.de/LOKALES/MITTELSACHSEN/FREIBERG/Rettungswache-des-DRK-Dippoldiswalde-feiert-20-jaehriges-Bestehen-artikel7948793.php