Ein wenig Nostalgie schwang bei Heiko Dietrich mit, als er die Rettungstrage aus dem Barkas der Schnellen Medizinischen Hilfe zog. 1991 war der heutige Leiter Rettungsdienst beim Dippser DRK selbst damit im Einsatz. Angesichts der heutigen modernen Technik kann sich Rettungsassistentin Dörte Gietzelt überhaupt nicht vorstellen, wie die Menschenrettung mit so bescheidenen Mitteln funktionierte. Doch dieses Fahrzeug aus dem Jahre 1988 sowie ein Barkas der Bergrettung waren nur einige der interessanten Schaustücke aus der Sammlung des Dippsers Andreas Klier, die einen kleinen Einblick über die Entwicklung im Rettungswesen zeigen sollten.
Vor den Dippser Parksälen standen am Sonnabend auch die Fahrzeuge der heutigen Zeit. Anlass war ein besonderes Jubiläum, das am Sonnabend mit einem Festakt begangen wurde. Das Deutsche Rote Kreuz feierte das 140-jährige Bestehen von Ortsvereinen im Osterzgebirge, unter anderem in Dipps, Glashütte, Altenberg und Geising. Das Rote Kreuz war nur wenige Jahre zuvor in der Schweiz gegründet worden. Damals beschäftigten sich die ehrenamtlichen Helfer in der Region vor allem mit Krankenpflege und der Versorgung älterer Menschen. Diesen Aufgaben hat sich das DRK auch heute verschrieben. Doch es sind mittlerweile noch viele mehr dazugekommen, vom Rettungsdienst bis zur Betreibung von Kindergärten und Altenheimen.
Im Dippser DRK Kreisverband mit seinen elf Ortsvereinen gibt es nach Auskunft von Präsident Günter Braun 480 aktive Mitglieder, 180 angestellte Mitarbeiter und 4400 fördernde Mitglieder. Zu feiern gab es am Wochenende dabei noch ein zweites Jubiläum, denn vor 60 Jahren wurde in der DDR das DRK nach seinem Verbot in der NS-Zeit wieder gegründet.
Von Egbert Kamprath
Dienstag, 18. September 2012
Quelle: sz-online/Sächsische Zeitung
Artikel-URL: http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=3158607